Jahrzehnte lang begrüßte das Mosaik mit dem Wahrzeichen der Maria-Ward-Schule Schulangehörige und Gäste beim Betreten des Schulgebäudes. Leider hatte die Zeit ihre Spuren in Form einer verhältnismäßig großen kahlen Fläche hinterlassen.
Klar war, man konnte es nicht weiter seinem Schicksal überlassen. So galt es, jemanden zu finden, den man mit der Wiederherstellung des Mosaiks beauftragen konnte.
Stephan Müller von der Galerie Fleck wollte diese besondere Herausforderung gerne annehmen. Und auch uns war klar – einem Künstler, der Skulpturen, Gemälde und Lichtobjekte aus Metall, Holz, Stein und auf Leinwand erschafft, konnten wir unser Kunstwerk ruhigen Gewissens anvertrauen.
In diesem Zustand gaben wir das ca. 40 kg schwere Mosaik im Februar aus unseren Händen. Dass es wieder hergestellt werden würde, daran hatten wir keinen Zweifel. Dass der überarbeitete Bereich aber am Ende kaum zu erkennen sein würde, hat uns dann doch positiv überrascht.
Wie sich schon bald herausstellen sollte, stellte die Beschaffung dieser alten Glassteine die schwierigste Aufgabe dar, da sie auf diese Weise schon lange nicht mehr hergestellt werden.
Mit bis zu sechs Bildhauern nahm Herr Müller Kontakt auf. Er ließ ihnen jeweils einen Stein der jeweiligen Farbe als Muster zukommen, mit der Bitte, diese in jedem Fall wieder an ihn zurückzuschicken.
Den richtigen Blauton fand er schließlich bei einem Restaurateur in Italien, der diese kostbaren Glasstücke zunächst gar nicht hergeben wollte.
Auch die Größe und Beschaffenheit war nicht immer die gewünschte. So musste das Material in Form gebracht und der Untergrund entsprechend vorbereitet werden.
Es stellte sich zudem heraus, dass die Glassteine entlang des Rahmens wohl schon einmal notdürftig mit Silikon befestigt wurden.
Da sie sich aber auch bereits zu lösen anfingen, entfernte er diese kurzerhand vorsichtig in mühevoller Kleinarbeit, um sie anschließend mit einer geeigneten Fugenmasse wieder einzusetzen.
In regelmäßigen Abständen informierte mich Herr Müller über die Entwicklungen und den aktuellen Stand seiner Arbeit – mal per Fotodokumentation und mal per Video.
Im November war es dann soweit – unser schönes Mosaik nahm wieder in nun voller Pracht seinen ursprünglichen Platz im Eingangsbereich ein und erstrahlt fortan in neuem Glanz.
Herzlichen Dank, Herr Müller, dass Sie von Anfang an mit so viel Eifer, Geduld und handwerklichem Geschick bei der Sache waren.
Monya Tarara