Prävention und Förderung des psychischen und physischen Wohlbefindens von Schülerinnen
Die Prävention spielt in unserer Schule eine große Rolle. Zahlreiche Konzept sind z.T. schon seit Jahren eingeführt, etabliert und werden jährlich evaluiert bzw. angepasst. Hier sind zu nennen: das Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt, das Konzept gegen Schulabsentismus oder das Suchtpräventionsprogramm. Ferner wird durch das große Konzept der „Gesunden Schule“, das alle Bereiche der Schule durchdringt, viel zur Gesundheitsförderung und zur Suchtprävention bzw. zur Prävention von sexualisierter Gewalt geleistet.
Fortbildung des Kollegiums psychischen Auffälligkeiten und zum Gelingen von Inklusion, um Prävention gut vor Ort leisten zu können:
Zudem ist eines unser drei großen Entwicklungsziele im Rahmen der vorliegenden Erasmus+ -Akkreditierung „Erweiterung unserer Expertise im Umgang mit Schülerinnen mit psychischen Herausforderungen und Gelingen von Inklusion“. Dieses Erasmusprojekt läuft über 5 Jahre und hat einen großen Teil des Kollegiums bereits ins europäische Ausland zu Fortbildungen entsendet, bei denen es um die psychische Gesundheit, Störungsbilder wie Autismus-Spektrum Störungen, Depression oder Essstörungen etc. geht. In diesem Bereich haben wir uns eine hohe Expertise erworben. In Informationssequenzen berichten jene Kolleginnen und Kollegen, die an einer Erasmus+-Mobilität teilgenommen haben, dem Kollegium von ihren Erfahrungen und teilen Wissen, Erkenntnisse und Expertise.
Ein reger Austausch findet so statt. Auch wurden mehrere pädagogische Tage zu Themen, die im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit stehen, bereits durchgeführt. Dabei standen auch Mobbing und die Kenntnisse und Handlungsanleitungen im Fokus, um dies zu erkennen und anwenden zu können. So soll Mobbing in den Klassen und Kursen verhindert und zur Gesundheit der Schülerinnen beitragen.
Gesundheitsförderung
Die Maria-Ward-Schule verfügt als einzige Schule des Hochtaunuskreises über das Gesamtzertifikat “Gesundheitsfördernde Schule“. Dies bedeutet, dass die Gesundheitsförderung mit all ihren Aspekten bei uns einen umfassenden Rahmen bildet, vor dem sich die schulischen Prozesse abspielen.
Stärkung von Resilienz und psychischer Gesundheit
Etabliert ist das Zusatzcurriculum „Soziale Kompetenzen entwickeln und stärken“, welches von den Mitarbeitenden im Beratungsnetz der Schule erstellt wurde und für jede Jahrgangstufe Angebote enthält. Wir verstehen unsere Schule nicht nur als einen Ort, an dem Fachwissen vermittelt wird, sondern an dem die Kinder und Jugendliche in ihrer gesamten Persönlichkeitsentwicklung gefördert und gestärkt werden, damit sie für die Zukunft vorbereitet sind. Die Entwicklung folgender Kompetenzen unterstützen wir:
- Selbstwahrnehmung
- Umgang mit Gefühlen
- Empathie
- Kommunikative Kompetenz
- Beziehungskompetenz
- Entscheidungskompetenz
- Kritisches Denken
- Kreatives Denken
- Problemlösungskompetenz
- Stressbewältigung
Es ist eine ganzheitliche Förderung, die den Schülerinnen ermöglicht, geplant und reflektiert in Lernsituationen geeignete Modelle zu finden. Es ist eine Lebenskompetenzförderung. In Zusammenarbeit mit dem Elternhaus entsteht ein Raum zur Entwicklung von gesundem Selbstvertrauen, Einfühlungsvermögen für sich selbst und andere, für rücksichtsvollen Umgang mit Gleichaltrigen und Erwachsenen und zum konstruktiven Umgang mit Konflikten. So kann ein gesundes Miteinander in Schule gelebt werden.
Die Unterrichtseinheiten werden zeitlich individuell vom der jeweiligen Klassenlehrkraft jeweils im Januar durchgeführt. Die Themen bauen aufeinander auf und bei der Erprobung wurde festgestellt, dass die Schülerinnen die Fortsetzungen erwarten und auch selbst Themenwünsche benennen.
Das Curriculum „Soziale Kompetenzen“
Jahrgangstufe 5 |
Das Ich im Wir |
Jahrgangstufe 6 |
Umgang mit Konflikten; Cybermobbing |
Jahrgangstufe 7 |
Freundschaft |
Jahrgangstufe 8 |
Verantwortlicher Umgang mit mir und anderen |
Jahrgangstufe 9 |
Ärgern, Belästigen, Schikanieren und Mobbing |
Jahrgangstufe 10: |
Verantwortung und Werte – Erwachsen werden |
Die 7 Säulen der Resilienz
Um die Resilienz der Schülerinnen zu stärken führen wir für die 8. Klassen einmal jährlich „Resilienztage“ durch, die sich der Vermittlung und dem Ausbau der 7 Säulen der Resilienz widmen – Optimismus, Akzeptanz, Planen der Zukunft, Lösungsorientierung, Verlassen der Opferrolle, Aufbau eines Netzwerkes und Übernahme von Verantwortung.
Die Schülerinnen haben Anlaufstellen wie das BNS, das Beratungsnetzwerk, oder die Schulpastoral mit Konzepten wie „Pray and cake“ oder „Pray and Breakfast“ außerdem besteht das Angebot des „Gesprächscafés“, ein von der Leiterin des Beratungsnetzwerkes gemeinsam mit Oberstufen-schülerinnen initiiertes Format, das einmal im Monat im Café der Schule stattfindet. Im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins im Café Marie bei Keksen und Saft haben jüngere Schülerinnen (besonders der Klassenstufen 5-7) die Möglichkeit, mit Oberstufenschülerinnen ins Gespräch zu kommen, die ihre Erfahrungen mit den jüngeren Schülerinnen teilen, zuhören, Tipps geben und Gemeinschaft erleben und stärken. Themen des Gesprächs sind: Noten – wie komme ich zurecht? Familie. Freundschaften. Austausch über Problematisches, aber auch Schönes.
Stärkung von körperlicher Gesundheit
Für eine gelingende Gesundheitsförderung im physischen Bereich fokussieren wir uns auf die in den Teilzertifikaten „Bewegung und Wahrnehmung“¸ Ernährung & Konsum, Sucht- & Gewaltprävention, Verkehr & Mobilität niedergelegten Prämissen.
Im Detail bedeutet die Stärkung der Kompetenzen in der Bewegung und bei der Wahrnehmung das unser Angebot neben Events und fest institutionalisierten Angeboten auch die Umgebung als Partner umfasst.
Das große, parkartige Schulgelände lädt zu Spiel und Bewegung ein. Diese wird durch Pausenspielgeräte, wie beispielsweise eine Boulderwand und eine Tischtennisplatte im Außenbereich, unterstützt. Der nahgelegene Hardtwald eignet sich ebenso wie der direkt auf der anderen Straßenseite vom Haupteingang gelegen Kurpark hervorragend zu sportlichen Aktivitäten im Freien und beide werden bei gutem Wetter von den Sportlehrkräften mit ihren Klassen und Kursen häufig genutzt.
Ergänzende Angebote fördern eine individuelle Bewegungs-, Haltungs- und Wahrnehmungsentwicklung. So werden regelmäßig Events wie „Wheel up“ mit Rollern durchgeführt.
Neben dem regulär, gemäß Stundentafel unterrichteten Sportunterricht werden zusätzliche bewegungsfördernde Angebote gemacht: Es finden Arbeitsgemeinschaften mit der Ausrichtung auf den Sport statt, wie die Tennis-AG oder die Mountainbike-AG.
Die Schülerinnen der Jahrgangstufen 5 und 6 können einen sportlichen Schwerpunkt wählen, bei dem ein zusätzlicher Nachmittag Sport bei unserem Kooperationspartner, der HTG (Homburger Turngesellschaft), stattfindet. Hier werden im halbjährlichen Wechsel Individualsportarten bzw. Mannschaftssportarten getrieben. Das Konzept beginnt mit Judo, um die Mädchen in ihrer Körperwahrnehmung zu stärken, führt über verschiedenen Ballsportarten wie Volleyball, Handball, Hockey, Fußball etc. zu Badminton.
Wir ermutigen unsere Schülerinnen, mit dem Fahrrad in die Schule zu kommen oder einen Teil oder den ganzen Schulweg zu Fuß zurückzulegen. Hier wirken wir am einmal jährlich stattfindenden Nachhaltigkeitstag auf unsere Schülerinnen ein, nehmen in jedem Jahr am Schulradeln teil und führen am Anfang der Schullaufbahn der Schülerinne bei uns mit ihnen ein Verkehrstraining auf dem Fahrrad durch.
Körperliche Gesundheit ist besonders vom Ernährungs- und Konsumverhalten eines Menschen abhängig. Um unsere Schülerinnen darin zu stärken, eine eigenständige und eigenverantwortliche Lebensführung mit einem gesunden Ernährungs- und Konsumverhalten zu entwickeln, haben wir zahlreiche Formate etabliert:
Im Wahlpflichtunterrichtsfach Polytechnik vermitteln die Lehrkräfte dieses Faches das Wissen und Verständnis zu ernährungsrelevanten, naturwissenschaftlichen und soziokulturellen Zusammenhängen. Im Unterricht wird gekocht, gemeinsam gegessen, fachliche Expertise vermittelt und es werden die Kompetenzen zur verantwortungsvollen Lebensmittelauswahl, Nahrungszubereitung und Mahlzeitengestaltung vermittelt. In diesem Unterricht und in der Ernährungssprechstunde, die einmal wöchentlich von der zertifizierten Ernährungsberaterin Frau Pauly-Kramer angeboten wird, wird die Entwicklung individueller Einstellungen und Denkhaltungen zum Wert von Ernährung reflektiert und unterstützt sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Gestaltung der eigenen Essbiographie unter gesundheitsförderlichen, ökonomischen und kulturellen Aspekten vermittelt.
Dazu trägt auch das täglich angebotene Mittagessen in unserer Mensa, das regionale Produkte verwendet und täglich frisch gekocht wird. In den Stundenplänen der Klassen, Kurse und Lehrkräfte ist, sofern die Person länger als bis zur 6. Stunde Unterricht hat, eine 45minütige Mittagspause eingeplant.
Das Konsumverhalten der Schülerinnen rück darüber hinaus am Nachhaltigkeitstag und auch in den Statios in den Blick und wird gemeinsam thematisiert und reflektiert mit dem Ziel, Ernährungs- und Verbraucherbildung in allen Dimensionen zu betrachten und ggf. zu hinterfragen.
Zur Stärkung der körperlichen Gesundheit gehört die Sucht und Gewaltprävention
Die Konzepte wie das Schutzkonzept zur Suchtprävention sind bereits seit Jahren eingeführt und erprobt. Die Suchtprävention verantwortet ein Kollege, der auch Mitglied des Beratungsnetzwerkes ist. Er organisiert die eingeführten Formate wie „Just be clever!“ zur Prävention von Alkoholmissbrauch, „Be smart, don´t start“ zur Prävention von Rauchen und Vapen. Es werden für die 7. Klassen Workshops zu „Grundlagen der Sucht“, für die 8. Klassen Workshops zum „Medienkonsum“ und für die 10. Klassen Workshops zur „Psychischen Gesundheit“ durchgeführt.
Zur Prävention werden Schülerinnen und Eltern in Informationsveranstaltungen informiert, Elternangebote werden weitergegeben und nachgehalten. Im Fachunterricht wird die Thematik ebenso aufgegriffen im Kontext einer 3tägigen Veranstaltung, die sich an die 9.Klassen richtet und in Kooperation mit der Religionsbildungsstelle angeboten wird. In diesen „Tagen der Orientierung“ reflektieren die Schülerin auch ihr Konsum- und ggf. Suchtverhalten, sei es im Bereich der stofflichen oder der nichtstofflichen Suchtmittel.
Die Gewaltprävention wird ebenfalls von einem Mitglied des Beratungsnetzwerks verantwortet. Zur Gewaltprävention werden gezielt Programme in den verschiedenen Klassenstufen angeboten und in Zusammenarbeit mit externen Teams, wie z.B. „Safe for School“, durchgeführt. Diese Programme dienen der Heranführung an den Einsatz körperlicher Mittel zur Selbstverteidigung bei Angriffen sowie der Mobbingprävention.