Im Rahmen der Projektwoche starteten unsere Schülerinnen mit ihren Physiklehrern Aleksander Nikolla und Falk Gelbowicz ein außergewöhnliches Forschungsprojekt: zum ersten Mal in der Schulgeschichte einen Wetterballon zu Forschungszwecken in die höhere Atmosphäre schickte.
Das Projekt begann mit intensiver Planung und Berechnungen im Klassenzimmer. 26 Schülerinnen aus verschiedenen Jahrgangsstufen rüsteten den Ballon mit Kameras, GPS-Technik, Experimenten und Messgeräten aus. Vor dem Start, bei dem die gesamte Schulgemeinschaft auf dem Schulhof anwesend war, wurde der Ballon mit Helium gefüllt und unter großem Applaus in die Stratosphäre geschickt. Die Reise des Ballons wurde durch bunte Luftballons begleitet, und die Schülerinnen freuten sich besonders auf die erwarteten Aufnahmen der Erde aus großer Höhe.


Mit einfachen Mitteln konnten Experimente in einer Höhe von etwa 40.000 Metern durchgeführt werden, was dreimal so hoch ist wie die Flughöhe eines Verkehrsflugzeugs. Der Ballon stieg mit fünf Metern pro Sekunde durch die Ozonschicht, dehnte sich durch den abnehmenden Luftdruck aus und platzte schließlich, sodass die Sonde an einem Fallschirm sicher zur Erde zurückkehrte.


Die fast dreistündige Reise des Wetterballons endete in einem Baum bei Gladenbach, etwa 27 Kilometer von Marburg entfernt. Ein Baumkletterer half, die Sonde zu bergen. Erste Auswertungen der Daten zeigen beeindruckende Aufnahmen aus etwa 36 Kilometern Höhe. Das Projekt soll die Faszination für Naturwissenschaften wecken und den praktischen Bezug der MINT-Fächer verdeutlichen.


An der Sonde war ein Gestell mit Reagenzgläsern befestigt, um zu untersuchen, wie sich Aggregatzustände mit zunehmender Höhe in kälteren Luftschichten verändern. So konnten die Schülerinnen das theoretische Wissen aus dem Chemie- und Physikunterricht in der Praxis überprüfen.
Lehrer Aleksander Nikolla, der das Projekt mit großem Engagement vorantrieb, bestellte den Bausatz bei einem auf Schulen spezialisierten Unternehmen. Mithilfe eines GPS-Trackers verfolgten die Schülerinnen die Flugroute live und bargen die Sonde nach der Landung.


Das Projekt begeisterte die Schülerinnen so sehr, dass wir beschlossen haben, das Projekt im kommenden Schuljahr erneut anzubieten und als Arbeitsgemeinschaft weiterzuführen. Die Begeisterung der Schülerinnen und die wertvollen Erfahrungen, die sie sammeln konnten, haben gezeigt, wie wichtig und faszinierend praktische naturwissenschaftliche Experimente sind. Wir freuen uns darauf, mit noch mehr Schülerinnen in die Höhen der Stratosphäre aufzubrechen und das aufregende Abenteuer fortzusetzen.
Monya Tarara