Du betrachtest gerade Gedenken an die Novemberpogrome

Am 7.11.2023 haben die Klasse 7b und 7d der Maria-Ward-Schule Bad Homburg mit ihren Religionslehrern Markus Gruber und Patrick Pegorer Sfes Stolpersteine geputzt. Anlass war der 85. Jahrestag der Pogrome am 9. und 10. November 1938, als in ganz Deutschland, von den Nationalsozialisten organisiert, Synagogen in Brand gesteckt wurden und Nazi-Schlägertrupps die Wohnungen und Geschäfte jüdischer MitbürgerInnen verwüsteten und die Menschen selbst zum Teil brutal angriffen.

Anhand der Broschüren zu den Stolpersteinen informierten sich die Schülerinnen über die verfolgten einstigen MitbürgerInnen. Besonders beeindruckte es die Schülerinnen, vor dem Haus der Louisenstraße 97 aus einen Brief von Marianne Schwab, geb. Rothschild  zu hören, wie sie selbst an jenem 10. November 1938 die Zerstörung ihres Zuhauses erlebte, wie sie aus Angst vor der brutalen Horde aus dem Fenster sprang und sich bei der Polizei, die ihr aktive Hilfe versagte, in Schutzhaft nehmen ließ.

Marianne Schwab konnte in die USA emigrieren, ihr Bruder und ihre Eltern wurden ermordet. Umso mehr beeindruckt ihre Herzlichkeit und ihr inständiger Appell an die junge Generation, niemals zu hassen. Mit dem Brief antwortete sie 2009, damals 90-jährig, Schülerinnen der Maria-Ward-Schule, die ihr geschrieben hatten, nachdem sie von Frau Nebo vom Schicksal der Familie Rothschild gehört hatten.

Gudrun Deutsch

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