Von fleißigen Bienen und ihren Helfern
Bienen – ein spannendes und immer mehr an Wichtigkeit gewinnendes Thema, dachte sich Frau Pauly-Kramer und besuchte in ihrer Funktion als Fachbereichsleiterin Polytechnik mit ihrer 8. Klasse die Honighalle in Köppern.
Mitinhaber Marek Schiesser, seit 2017 ausgebildeter Imker, und Lenka Rupp gaben einen lehrreichen Einblick in das Leben der Biene, die Gewinnung von Honig sowie die Problematik des weltweit massiven Bienenverlusts. Die Achtklässlerinnen staunten nicht schlecht, als sie hörten, dass eine Honigbiene zur Gewinnung eines Pfunds Honig eine Strecke von 3,5 Mal um die Erde bewältigen muss. Wissenswert war für die Schülerinnen sicher auch der Hinweis zum Einsatz des homöopathischen Mittels Apis (dt.: Biene) zur Behandlung von Insektenstichen. Bei der anschließenden Verkostung war nun die gustatorische Wahrnehmung der Schülerinnen gefragt. Von blumig über fruchtig bis zu holzig reichte das Spektrum der Geschmacksnuancen der sechs Honigproben. Auch die Farbe und die Konsistenz wurden unter die Lupe genommen. Ist der Honig flüssig, enthält er mehr Fruktose als Glukose. Als krönenden Abschluss durften sich die Mädchen ein Gläschen Honig abfüllen und mit nach Hause nehmen.
Die Brüder Julius und Marek Schiesser, beide Imker in zweiter Generation, gestalteten ihr Lager liebevoll zu einer ansprechenden Verkaufsfläche um. Im vergangenen November öffneten sie schließlich ihre Pforten für Liebhaber von Bienenerzeugnissen und Interessenten. Neben einer großen Auswahl an Honigsorten, erhält man hier unter anderem Pflegeprodukte, Honigweine, Bienenwachskerzen.
Die Natur und Nachhaltigkeit im Fokus, wird die Honighalle bereits im Sommer um ein weiteres Angebot ergänzt. Im Zuge der Zero-Waste-Bewegung ist die Umsetzung eines Unverpackt-Markts in den Räumlichkeiten der Honighalle geplant. Ende dieser Woche startet eine Crowdfunding-Kampagne, die zur Finanzierung des Vorhabens mit beitragen soll. Das Konzept basiert auf drei Säulen – plastikarm einkaufen, für die Bienen etwas Gutes tun und die Unterstützung der nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft. Hierzu wird zunächst ein Pfandsystem für Vorratsgläser eingeführt. Außerdem lässt das kleine Unternehmen 6 Cent pro zurückgebrachtem Glas in die Entstehung neuer Blühstreifen fließen. Zu guter Letzt besteht das Angebot aus Trockenerzeugnissen, die aus regionaler Landwirtschaft stammen, wie zum Beispiel Kichererbsen aus der Wetterau.
Die Imkerei Schiesser betreut 150 Bienenstöcke, die sich über den Hinter- und Vordertaunus erstrecken. Während Julius Schiesser überwiegend für Marketing und Vertrieb zuständig ist, kümmert sich sein jüngerer Bruder Marek um den Produktionsprozess. Neben dem Verkauf werden verschiedene Workshops, unter anderem zum Thema „Bienenwachstücher selber herstellen“, angeboten.
https://www.startnext.com/honighalle-unverpackt
Monya Tarara





