Das Thema meines Erasmuskurses in Prag war:
Special needs children Umgang mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen oder auch wie man heute sagt Umgang mit Kindern mit besonderem Förderbedarf.
Zusammen mit 20 weiteren Teilnehmern aus 7 europäischen Ländern durfte ich in diesem Jahr die tschechische Hauptstadt Prag besuchen.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sprachen wir über unterschiedliche Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen und wie man diese erkennt. Wir lernten Kommunikationskiller kennen und übten das aktive Zuhören. Dazu gehört neben Empathie auch der Wille, die Botschaft des Gegenübers zu verstehen.
Am Nachmittag zeigte uns eine Fremdenführerin die Sehenswürdigkeiten von Prag.
Am zweiten Tag wurden uns von dem Referenten verschiedene Apps gezeigt, um differenzierten Unterricht zu gestalten und auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Beeinträchtigungen einzugehen. Besonders die App Quiver, bei der man Bilder, die man selbst coloriert hat durch KI zum Leben erwecken kann, fand ich faszinierend. Eine sehr eindrückliche Erklärung, wie ChatGPT eigentlich funktioniert, nahm uns allen den ehrfürchtigen Respekt vor der neuen Technik.
Am 3. Tag besuchten wir eine Schule im 5. Bezirk von Prag mit etwa 1000 Schülern im Alter von 6-16 Jahren (5.-9. Klasse). In Tschechien haben alle S. bis zur 9. Klasse gemeinsam Unterricht. Die Sozialarbeiterin, die uns durch die Schule führte, muss dafür sorgen, dass auch Kinder mit Beeinträchtigungen in der Klasse mithalten können. Am Nachmittag sprachen wir über UDL – Universal Design for Learning. Das Ziel ist es, eine Lernumgebung zu gestalten, die für alle Lernenden zugänglich ist und deren Lernerfahrung zu optimieren. Dazu nutzt es die digitalen Technologien.
Am Donnerstag war unsere Referentin eine Psychologin, die uns bei Gruppenarbeiten die verschiedenen Arten der Kommunikation und die Rollen in einer Gruppe näherbrachte. Mit der App Goosechase schickte sie uns danach in Gruppen auf eine Mission durch die Innenstadt von Prag.


Am letzten Tag lernten wir den Begriff PERMA kennen. –
PERMA-Lead basiert auf dem PERMA-Modell von Martin Seligman – Pionier der positiven Psychologie. Dieser nutzt PERMA in seiner Theorie des Well-Beings, um damit fünf Faktoren zu definieren, die das Wohlbefinden eines Menschen steigern. PERMA ist demnach ein Akronym, dessen fünf Buchstaben für die fünf Faktoren stehen, die (zunächst unabhängig vom Arbeitskontext) dem „Aufblühen“ eines Menschen zugrundeliegen:
(P)ositive Emotions (positive Emotionen)
(E)ngagement (sich einbringen können)
(R)elationships (förderliche Beziehungen)
(M)eaning (Sinnhaftigkeit)
(A)ccomplishment (Zielerreichung)
Erlebt jemand regelmäßig positive Gefühle, kann er sein Potenzial entfalten und in seinem Leben einbringen, fühlt sich verbunden zu anderen und ist in soziale Netzwerke eingebunden, sieht Bedeutung und Erfüllung in seinem Handeln und erreicht selbst gesetzte Ziele, wird er aufblühen und seine Lebenszufriedenheit verbessern.
Quelle: https://www.mindsetmovers.de/blog/einfach-erklaert-perma-lead-in-5-minuten/
Zum Ende unseres Kurses sollten wir möglichst viele positive und negative Emotionen aufschreiben, die uns in der Gruppe einfielen. Wir kamen auf ca. 50 Emotionen und bekamen erklärt, dass es nur eine einzige gibt, die wirklich neutral ist, nämlich „überrascht“. Ansonsten stellten wir fest, dass es mehr negative als positive Emotionen gibt.
Mit einem kurzer „Ausflug“ zu ADHS, Dyslexie und Autismus endete unser Kurs.
Auch wenn der Kurs sehr interessant war, so wurde von Seiten der Kursleitung ein Austausch unter den Teilnehmern nicht angestoßen und leider von vielen der Teilnehmer auch nicht gewünscht. So fand zwischen den Nationen neben den Sitzungen keinerlei Austausch statt. Auch der Raum war für 22 Personen viel zu knapp bemessen, so dass die Gruppenarbeit sich sehr schwierig gestaltete.
Zum Schluss bekamen alle ihr Zertifikat und ich fuhr mit der Bahn mit nur 20 Minuten Verspätung wieder Richtung Frankfurt.
Wolfgang Bargon