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Das Thema meines Erasmuskurses in Cadiz war:

Teaching Eco Skills – Lerne ökologische Kompetenzen zu lehren.

Wie erklären wir unseren SchülerInnen, dass wir trotz der vielen ökologischen Probleme in unserer Welt an eine Zukunft glauben?

Insgesamt 16 TeilnehmerInnen aus England, Irland, Lettland Griechenland, Italien und Deutschland trafen sich am Sonntag, 23.4. mit der finnischen Referentin an der Promenade von Cadiz. Nach einem Rundgang durch die Altstadt und einem gemeinsamen Abendessen, verabredeten wir uns für den ersten Seminartag am Montag um 9 Uhr in unserem Hotel. Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde begann unsere Referentin mit einem Vortrag und Diskussion zu Klimaveränderungen, dem Artensterben und wie wir, und unsere SchülerInnen, damit umgehen. Wir lernten anhand von Karten etwas über Megatrends und sprachen über sogenannte “Weak Signals“, das sind Informationen über beginnende Trends, deren Bedeutung noch nicht in ihrer tatsächlichen Tragweite feststehen.

 

Später befassten wir uns mit Utopien und der Frage, brauchen wir auch Distopien.

Wir sprachen darüber, dass SchülerInnen gerne über Utopien reden und Filme darüber schauen. Fragen zum Leben im Jahr 2050, welche Berufe werden wir dann ausüben (hier lernten wir 100 Zukunftsjobs kennen), was werden wir essen, wie werden wir wohnen, können im Unterricht besprochen werden?

Wir lernten die 17 Nachhaltigkeitsziele kennen und diskutierten in Kleingruppen, welche Möglichkeiten wir haben, um nachhaltiger zu leben.

Hierbei kommt es auf 4 entscheidende Dinge an: Recyle, Reuse, Repair und Reduce

Der Besuch der englischen Schule in San Magdalena war ein besonderes Highlight. Die Schulleiterin und zwei Lehrkräfte begrüßten uns herzlich und zeigte uns, welche Maßnahmen die Schule getroffen hat, um nachhaltiger zu leben. So wurden Plastikflaschen in der Schule verboten und Mehrwegbehälter mit dem Schulemblem verkauft.

Eine Mülltrennung in den Klassenräumen und eine Extra Sammlung im Flur für z.B. Tintenpatronen, Stifte Batterien, Kleidung etc wurde aufgestellt

In der Schule gibt es eine Nachhaltigkeitsgruppe aus Schulleitung, LehrerInnen und SchülerInnen, Unternehmen und der Stadtverwaltung, die Ziele festsetzt, die die Schule dann umsetzen muss. Zum Thema Wasser gehen die SchülerInnen z.B. auf die Suche nach Verbräuchen und sorgen so dafür, dass Wasser gespart werden kann.

Jedes Jahr geht die ganze Schule an einem Tag an den Strand und sammelt Müll auf.

3 Schülerinnen führten uns durch ihre Schule und zeigten uns Unterrichtsräume und auch den Schulgarten, der sich auf dem Dach der Schule befindet, aber nicht mit unserem Schulgarten mithalten kann.

An einem weiteren Tag besuchten wir das nahegelegene Naturschutzgebiet und versuchten mit Hilfe der App „Plant“ möglichst viele verschiedene Pflanzenarten zu identifizieren. Ein Schulgarten dort, der von unterschiedlichen Schulen an je einem Tag durch Lehrkräfte und SchülerInnen umsorgt wird und den jeder besuchen kann, war für mich besonders interessant.

Von unserer finnischen Referentin erfuhren wir auch etwas über das finnische Schulsystem. Hier ist besonders interessant, dass alle Bildungskosten, inclusive der Mittagsverpflegung, vom Staat finanziert werden.

Auch der Austausch untereinander und der Vergleich der Europäischen Schulsysteme war eine interessante Erkenntnis.

Auch wenn eine Studie unter Jugendlichen herausfand, dass 56%  glauben, dass die Menschheit aussterben wird und 75% glauben, dass die Zukunft schrecklich werden wird, so hatten wir nach unserem Seminar doch die Hoffnung, dass wir, wenn wir an unsere Schulen zurückkehren, einen kleinen Beitrag dafür leisten können, dass unsere Nachkommen noch eine lebenswerte Zukunft vor sich haben.

Wie sagte der bekannte britische Tierfilmer, Naturforscher und Schriftsteller David Attenbourough, „Turn tragedy into triumph“

Wolfgang Bargon

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