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„Innovative Lern- und Lehrmethoden in Finnland“

Herzliche Grüße aus Finnland, dem Land der tausend Seen, oder wie man hier sagt: ,,Hei Saksa!“.

Hier, inmitten unberührter Natur, in dem eine köstliche regionale Küche ihren Platz findet, ebenso wie die gastfreundlichen und warmherzigen Finnen, hatte ich die Gelegenheit, an dem Erasmus+ Kurs mit dem Thema „Innovative Learning and Teaching Methods“ teilzunehmen.

Rückblickend kann ich sagen: Es war eine finn- und fantastische Erfahrung!

Das Seminar fand in der letzten Woche der Sommerferien statt. Schon bei der Ankunft am Flughafen wurde ich mit einem herzlichen „warm welcome in Helsinki“ begrüßt, und auch die wärmenden Sonnenstrahlen hießen mich willkommen.

Am ersten Tag trafen wir uns an der Aalto University, dem Seminarort, und starteten mit einer Vorstellungsrunde. Hier stellten sich die internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie unser Kursleiter vor. Neben zwei Kollegen aus Deutschland nahmen auch Lehrkräfte aus Estland, Österreich, Polen und Tschechien teil. Vertreten waren verschiedene Schulformen und Institutionen, von Grundschulen über Gesamtschulen bis hin zu Gymnasien und Bildungsbehörden. Unser Kursleiter, ein erfahrener Pädagoge mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund und einem erfolgreichen Podcast, stellte sich als äußerst kompetent und inspirierend heraus.

In den ersten Stunden erlernten wir die Grundlagen des kollaborativen und phänomenbasierten Lernens, die wir in den folgenden Tagen direkt in die Praxis umsetzten. In Gruppen wählten wir Themen aus, die im Zusammenhang mit dem Seminartitel standen, und erarbeiteten diese medial. Unser Thema lautete: „How is healthcare implemented in the Finnish culture/ Finnish school system?“. Der Tag endete mit einem traditionellen finnischen Abendessen, bei dem ich unter anderem Karelische Piroggen, landestypisch für Finnland, aß.

Am zweiten Tag besuchten wir gemeinsam das Heureka Science Center, ein faszinierender Ort, an dem Schülerinnen und Schüler auf spielerische Weise lernen können. Dort erkundeten wir verschiedene Ausstellungen, darunter „The Power of Play“, „Sustainability“ und „Me, Myself & AI“. Letzteres wählten wir als Thema für unsere zweite Präsentation. Im Sinne des kollaborativen Lernens arbeiteten wir mit zwei weiteren Gruppen zusammen, um eine Videopräsentation zu erstellen, die die Schnittpunkte unserer Themen beleuchtete und in einer gemeinsamen Präsentation zusammengeführt wurde.

Den Abend ließen wir am Hietaranta-Strand ausklingen, begleitet von anregenden Gesprächen mit den Kollegen aus Nürnberg. Der Strand, bekannt für das Ausrichten des Sonisphere Festivals im Jahr 2014, bei dem Metallica spielte, bot uns einen erholsamen Ausblick und war ein wunderbarer Ort, um den Tag zu beenden. Anschließend genossen wir ein köstliches Fischgericht im atemberaubenden Ambiente des Hafens von Helsinki.

Der dritte Seminartag begann mit einer beeindruckenden Zugfahrt durch die finnischen Wälder bis zur Aalto Universität. Inspirierende Diskussionen und Erkenntnisse kennzeichneten diesen Tag. So ging es um den Erfolg des finnischen Schulsystems, der z.B. durch die Zusammenarbeit von mehreren Lehrkräften anhand von Projekten über das gesamte Schuljahr hinweg erreicht wird. Auch das Ansehen der Lehrerinnen und Lehrer soll in Finnland weitaus höher sein, als in Deutschland.

 

Am Donnerstag versammelten wir uns am Market Square in Helsinki und setzten mit einer Fähre nach Suomenlinna über, einer symbolträchtigen Festungsinsel, die für Finnlands Unabhängigkeit steht. Dort erkundeten wir die historischen Stätten und erstellten mithilfe des video-basierten Lernens eine Präsentation über unsere Eindrücke.

Der letzte Tag des Seminars endete mit den Präsentationen der erarbeiteten Videos, einer abschließenden Diskussionsrunde und schließlich der feierlichen Übergabe der Zertifikate.

Insgesamt waren die Tage in Finnland eine außergewöhnliche Bereicherung, sowohl beruflich als auch persönlich. So bot der Erasmus+ Kurs nicht nur tiefgehende Einblicke in innovative Lern- und Lehrmethoden, sondern auch die Gelegenheit, diese direkt in der Praxis zu erproben. Hierbei eröffnete die internationale Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern und Schulformen neue Perspektiven und führte zu einem inspirierenden Austausch. Finnland zeigte und zeigt sich als Vorreiter in der Bildungslandschaft, die gewonnenen Erkenntnisse und Eindrücke werden mich noch nachhaltig in meiner beruflichen Praxis begleiten.

Einige Eindrücke, insbesondere von der Hop-on-hop-off-Tour und einigen Sehenswürdigkeiten, die ich nach dem Seminar besuchte, habe ich für Sie festgehalten. Genießen Sie die Impressionen!

Annika Engelbrecht

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